Spezielle Kaffees für den Vollautomaten, also Blends, die speziell für Vollautomaten zusammengestellt und geröstet wurden, sind grundsätzlich durchaus sinnvoll, weil Vollautomaten eine besondere Technik zugrunde liegt.

Die Begriffe Vollautomat, Kolbenkaffee oder Café Crème sorgen oftmals für eine gewisse Begriffsverwirrung bzw. -unsicherheit. Um diese Fragen abzuklären, muss man vorab jedoch die Begriffe erläutern, die zu deren Zubereitung führen, nämlich Espresso- und Kolbenkaffee. Espresso kommt in seiner ursprünglichen Form aus Siebträgermaschinen, der Kolbenkaffee hingegen meist aus Vollautomaten, wobei hier der Kaffee in einem Zylinder von einem herunterfahrenden Kolben gepresst wird. Durch den hohen Druck und die stärkere Extraktion bildet sich ein Schaum, weshalb der Kolbenkaffee (besonders in der Schweiz) auch als “Schümli“-Kaffee bezeichnet wird.

Beim Vollautomaten- oder auch Kolbenkaffee erfolgt der komplette Vorgang – Mahlen mittels integrierter Mühle, Einfüllen des Kaffeemehls, Pressen bzw. Extrahieren, Ausstoß des Kaffeesudes – vollautomatisch bzw. auf Knopfdruck. Der Vollautomatenkaffee wird vielfach als vollmundig und aromatisch beschrieben.

Ursprünglich wurde dieser Kaffee in Italien als Caffè Crema bezeichnet. Die richtige (sehr feinporige) Espresso-Crema entstand aber erst mit der Erfindung der Espressotechnik im Jahre 1961, mit der Herstellung der Maschine E61 bzw. der Erfindung der E61-Brühgruppe von FAEMA. Die Schweiz ist bis heute Marktführer im gastronomischen Vollautomatensegment. Mitte der 1980er Jahre präsentierte der Schweizer Ingenieur Arthur Schmed zusammen mit der Firma SOLIS den ersten Vollautomaten für zu Hause, eine Erfindung, die den Markt für alle Zeiten grundlegend verändern sollte.

 

Der Vollautomatenkaffee heißt in der Schweiz Café Crème

Die Bezeichnung geht wohl auf die Crema zurück, die bei der Zubereitung des Café Crème entsteht. Da meist eine flüssige Sahne (Franz. „Creme“; Rahm, Obers) dazu getrunken wird, ist für viele auch die Sahne Teil des Getränks und Hinweis auf den Namen. Egal welcher Namensdeutung man sich anschließen möchte, beiden gemeinsam ist, dass die Geschichte des Café Crème unmittelbar mit der Entwicklung der vollautomatischen Kaffeemaschine in der Schweiz verbunden ist.

Die Crema beim Vollautomaten ist (im Gegensatz zu Espresso) eigentlich ein feiner, zarter Schaum, der durch den hohen Druck bei der Zubereitung in einem Vollautomaten entsteht, also genau genommen bezeichnet Café Crème ein technisches Verfahren, eine Produktionstechnik. Die Extraktionszeit ist mit 25-30 Sekunden nahezu gleich wie beim Espresso, die Kaffeemenge ist jedoch höher (9,5-13 g), wodurch u.a. auch der aromatische Geschmack des Café Crème begründet ist.

 

Tchibo hat mit dem Barista Caffè Crema eine Arabica-Mischung speziell für Vollautomaten kreiert. Der Kaffee ist abgestimmt auf den etwas höheren Brühdruck und die höhere Dosierung mit mindestens 9,5 g Kaffeepulver. Der nachhaltige Kaffee ist kräftig ausgewogen mit weichem Körper, die Aromen reichen von zartbitter bis fein-nussig. Das besondere an der Verpackung ist der Aroma-Verschluss für die optimale Aromafrische, die ein ideales Dosieren und einfaches Wiederverschließen ermöglicht.

 

Ist Café Crème eine Zubereitungsart, ein Getränk oder eine Kaffeeröstung?
Café Crème ist sowohl als auch, also Röstung, eine Zubereitungsart und ein Getränk.

Ursprünglich wurde der Café Crème speziell gemischt und geröstet, wobei die Bohnen verschieden lange geröstet wurden, was wiederum helle, mittlere und dunkle Röstungen in einer einzigen Kaffeemischung zur Folge hatten. Ziel und Grundgedanken waren es, ein besonders weitreichendes Aromaprofil zu erhalten. Die Parameter für die Zubereitung unterscheiden sich in den meisten Bereichen eindeutig von Espresso und von Filterkaffee.